Ohne Frage, der Schock sitzt tief, in Hannover, in Deutschland, in der Nationalmannschaft, bei seinen Fans. Die Trauer ist gerechtfertigt und muss bewältigt werden!
Als ich aber heute las, das der Sarg im Stadion aufgestellt werden soll, habe ich mich schon gefragt, was passiert hier eigentlich?
Ein fraglos großer Sportler ist mit seinem Leben nicht mehr zu recht gekommen. Er hatte Depressionen, er hatte Versagensängste und er hatte Angst, dies an die Öffentlichkeit zu tragen. Hätten auch alle die, die jetzt um ihn trauern, akzeptiert, wenn er an die Öffentlichkeit gegangen wäre, vielleicht gesagt hätte, "Leute, mir ist das alles zuviel, dieser Druck, der immer mehr wird, die Depressionen und das alles... ich spiele in Südafrika nicht, weil ich Angst habe zu versagen", mit Verständnis reagiert?
Wer denkt im Moment an seine Frau, sein Kind? Wer hat sich Gedanken über den Lokführer gemacht, der den Zug gefahren hat, den Robert Enke für seinen Selbstmord mißbraucht hat? Wie geht das Leben dieser Menschen weiter?
Bei allem Respekt vor dem Menschen und Sportler Robert Enke, aber was aktuell abläuft, finde ich
übertrieben.
Und eine Nr. 1 nicht mehr zu vergeben, mag im ersten Moment richtig scheinen, aber der- oder diejenigen, die in Zukunft das Tor von Hannover 96 hüten werden, werden es schwer haben, die Nummer eins ihres Teams zu sein.
Ich finde, es genügte völlig, wenn wir Robert Enke nicht vergessen, ihn als Nr.1 in unseren Herzen bewahren.