Borussia Dortmund: Anspannung vor dem Schlussspurt

 

Bei Borussia Dortmund hat sich Anspannung breit gemacht. Durch das überraschende 0:1 bei Schlusslicht Mönchengladbach ist der Vorsprung auf Bayer Leverkusen drei Spieltage vor Schluss auf fünf Punkte geschrumpft. Eine ähnliche Konstellation gab es 2002. Damals führte Leverkusen mit fünf Punkten vor Borussia Dortmund das Klassement an – und scheiterte am letzten Spieltag. Wiederholt sich die Geschichte unter umgekehrten Vorzeichen?

BVB-Torwart Roman Weidenfeller widerspricht dem energisch: “Wir lassen uns den Titel jetzt nicht mehr nehmen.” Auch Dortmunds Trainer Jürgen Klopp bleibt gelassen. “Vor einer Woche musste ich mich voreiligen Glückwünschen erwehren. Jetzt muss ich die Menschen beruhigen: Leute, wir sind immer noch vorne!”, sagte der Coach, der behauptet, nicht aufgeregt zu sein. Das sei er vor dem Abitur gewesen, weil er da schlecht vorbereitet war. Obwohl sein Team in den vorigen sechs Spielen nur acht Punkte verbuchte, sieht der Fußball-Lehrer keinen Grund zur Sorge. Sein größtes Talent sei es, nicht vergessen zu haben, wo sein Team herkommt. “Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, wir würden die Tabelle drei Spieltage vor Schluss mit fünf Punkten anführen, hätte ich ihn für bescheuert erklärt.” Trotz aller Dortmunder Versuche souverän zu erscheinen, wittert der Verfolger seine Chance, weil er sich psychologisch im Vorteil wähnt. “Wir sind in einer besseren Position, weil wir nichts zu verlieren haben”, sagte Bayer-Mittelfeldspieler Hanno Balitsch. Dennoch kann alles ganz schnell vorbei sein für Bayer. Sollte Leverkusen das Derby in Köln nicht gewinnen und der BVB gegen Nürnberg siegen, kann er nicht mehr eingeholt werden.

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