Nach Zieglers Unfall: Torhüter fordern mehr Schutz
Die Szene sah schlimm aus: Stuttgarts Torhüter Marc Ziegler lässt den Ball prallen, stürzt aus dem Tor um ihn festzuhalten. In diesem Moment kommt Lissabons Spieler Nicolas Gaitan herangerauscht und trifft den VfB-Keeper mit dem Knie unglücklich an der Schläfe. Erinnerungen an den furchtbaren Unfall von Chelseas Torwart Petr Cech werden wach, der sich bei einem Zusammenprall einen Schädelbasisbruch zuzog und Monate brauchte, um wieder fit zu werden. Seitdem trägt er als Schutz einen Rugbyhelm.
Ziegler hatte Glück. Er kam mit einer schweren Gehirnerschütterung davon, es bleiben keine Schäden am Schädel oder dem Hals. Nach dem Unfall diskutiert die Bundesliga nun, wie Torhüter besser geschützt werden können. Im Strafraum herrscht die größte Gefahr. Die Torsteher müssen ständig in heranstürzende Stürmer springen oder sich im Luftkampf behaupten. Cech plädiert für eine Regeländerung. Aktionen mit beiden Füßen voran oder Ellbogenchecks sollten vom Schiedsrichter schärfer geahndet werden. Der frühere Bundesliga-Torwart Georg Koch fordert gar eine generelle Helmpflicht für Torhüter.
Hamburgs Torsteher Frank Rost hat die neuen Spielbälle als Gefahrenquelle ausgemacht. Durch die unberechenbare Flugbahn müssten Torhüter wie bei Ziegler gesehen öfters als früher nachgreifen. Die Gefahr dann mit dem nachsetzenden Stürmer zusammenzuprallen ist erhöht. Stuttgarts Torwarttrainer Eberhard Trautner bestätigt die These von Rost. Zu dem Zusammenstoß mit dem Benfica-Spieler wäre es nicht gekommen, hätte Ziegler den Ball festhalten können.
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